Am Sonntag, den 19.07.2020 trafen sich auf dem Cannstatter Museumshügel wieder viele zwei- und vierrädrige Young- und Oldtimer zum Sehen und Gesehenwerden, zu lockerem Austausch und ernsthaften Benzingesprächen. Natürlich waren auch die S-Klasse Freunde und die Sektion Württemberg des Mercedes-Benz S-Klasse Clubs wieder mit dabei. Nachstehend findet Ihr nun die Fotos und Eindrücke von Uto und Ingolf, mit teilweise unterschiedlichen Blickwinkeln und Schwerpunkten.

Fotos und Eindrücke von Uto

Uto setzt an diesem Sonntag seinen Schwerpunkt auf die Marke Mercedes-Benz. Ein absoluter Hingucker ist für Uto dieser traumhafte W116 280 SEL, Bj. 1976, 176.000 km im Originalzustand, Lackierung milanbraun (404) mit Innenausstattung Velours bisonbraun. Bei dem schönen W126 500 SEL handelt es sich um das Fahrzeug des Clubkameraden Martin Cüppers, das S500 Coupé der Baureihe C140 hat Ingolf mitgebracht.

Utos erklärtes Highlight ist jedoch ein Opel Blitz Bj 1947 – eigentlich ein MB L 701 als Lizenznachbau des Opel Blitz im Mercedes-Werk Mannheim mit 3,7l Benzinmotor, 54 kW, Nutzlast: 3.305 kg und einfach traumhaft restauriert. Sogar die Ladung ist original (bis auf die rutschhemmenden Unterlagen unter den beiden Kisten).

Fotos und Text: Uto Irtenkauf


Fotos und Eindrücke von Ingolf

Sehr gut gefällt mir dabei, dass es neben den „Stars“ darunter auch viele Brot- und Butter-Fahrzeuge wie z.B. Daff 66, Opel C-Kadett, Ford Capri (in vollem Ornat) oder Mercedes-Benz /8 (Johannes himmelblauer Hingucker) gibt, die früher einmal das Straßenbild maßgeblich geprägt haben. Besonders hat es mir dabei der Opel Blitz mit zeitgenössischer Ladung angetan, der von vielen Besuchern bewundert und fotografiert wurde.

Einen Kontrast bilden dazu natürlich die Tuning- und Motorsport-Fahrzeuge wie z.B. ein W140 in breiter-tiefer-schwärzer-Optik und ein wunderschöner Mercedes-Benz 2.5-16Ventiler im feinen Renn-Nadelstreifen.

Eine schöne Ergänzung zu unseren Oldies bilden auch die US-Cars, die mittlerweile eine immer größere Abordnung stellen.

Natürlich bilden die absoluten Klassiker einen herrlichen Schwerpunkt, bei den beiden Borgward-Coupés geht einem genauso das Herz auf wie bei Ponton und Ponton-Cabriolet (Schirmchen und passender Aufsteller sind ein ganz besonderer Pfiff) oder bei der SL-Fraktion, von der ich diesen Sonntag nur einen besonders lässigen Vertreter abgelichtet und dabei die ganze 107er- und 129er-Armada unterschlagen habe.

Wobei wir nun fast übergangslos bei den Schmankerln sind. Allen voran kommt der superlässige Mini Moke, bei dem ich mir nur schwer vorstellen kann, wie man auf der Rücksitzbank in einer Kuve Halt findet.
Besonders beeindruckt hat mich ein 124er-Cabriolet. Da gab es natürlich mehrere, aber einer hat den Vogel abgeschossen: die äußerst liebevolle und extrem hochwertige individuelle Ausgestaltung mit Chrom und handgefertigten Einzelteilen steht meiner Meinung nach dem Wagen sehr gut, auch wenn das manchem „Originalo“ schon zu viel Lametta sein wird.
Und dann war da noch der brave W126 aus dem Jahr 1984, der, man glaubt es kaum, beinahe der Abwrackprämie zum Opfer gefallen wäre: da kann es einem schon eiskalt den Rücken herunterlaufen!
Ergänzt wird die Schau dann noch natürlich mit den Klassikern von der Insel, allen voran Triumph und den sportlichen Schönheiten aus Italien wie z.B. Alfa Romeo und Fiat.
Einen seltenen Gast stellt der Lotus Europa dar. Der ausgewiesene Flachmann aus der Feder von Colin Chapman ist nur etwas für gelenkige und eher im Jockey-Format gewachsene Menschen. Für unseren lieben Uto wäre er fast einmal zur Falle geworden: er kam zwar nach mehreren Versuchen hinein, aber ohne fremde Hilfe nicht mehr heraus 🙂
Wenn Ihr seht, dass die Wagenhöhe mit 1079mm Johannes gerade so bis zum Hintern reicht, könnt Ihr vielleicht nachvollziehen, warum.

Zu guter Letzt möchte ich Euch natürlich nicht einige unserer Sterne unterschlagen sowie die äußerst pragmatische Lösung bei der Abfahrt des für das Mercedes-Portal knapp zu hohen Traditionsunternehmens Schümann & Sohn.

Text und Fotos: Ingolf Bogus