„Ein Bauer hat mehrere Felder und braucht dafür viele Pferde“, so begann unser Stefan unsere Führung durch das Unimog-Museum Gaggenau mit einem Gleichnis zum Schachspiel, welches auf einer Graphik einen Bauern, mehrere Schachfelder und viele Springer-Figuren zeigte. War doch das „Universal-Motoren-Gerät“ ursprünglich eine Fahrzeug-Idee zur Revolutionierung der begonnenen Mechanisierung der Landwirtschaft, insbesondere für den kleineren Landwirt, der sich, im Gegensatz zum großen Gutshof, die großen Zugmaschinen und Stationärmotoren nicht leisten konnte.

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Doch zunächst einmal zurück zum Anfang unserer Ausfahrt, bei der sich die ersten Teilnehmer in Leonberg am Rondel vor der Autobahn trafen. Als gemeinsame Ausfahrt von DS-Club und S-Klasse Freunden hielten sich vor der Abfahrt die Anzahl der Göttinen und Sterne die Waage, jedoch unser Norbert hatte als Bereicherung und Farbtupfer seinen BWM Z1 mitgebracht. Johannes hatte noch den Sonntags-Parker-Hinweis des letzten Wochenendes von Cars & Coffe im Auto und Ingolf mangels besserer Hälfte auf dem Beifahrersitz den kleinsten Teilnehmer, einen „Heidi-Voodie“, natürlich stilecht mit Stern auf der Mütze.

Für die Anfahrt hatte Stefan eine sehr schöne Strecke über Simmozheim, Schömberg, Höfen und Bag Herrenalb ausgesucht und mit unseren Klassikern war schon die Anfahrt nach Gaggenau ein purer Hochgenuss. Nachdem noch weitere Teilnehmer auf der Anfahrt aufgesammelt wurden, war unsere Gruppe nach der Ankunft in Gaggenau vollzählig.

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Stefan sammelte auf dem Museums-Parkplatz alle seine Schäfchen ein und dann ging es ins Museum. An der Kasse nutzten einige Teilnehmer die Möglichkeit, nach der Führung eine Mitfahrt im Unimog über den museumseigenen Parcours zu buchen. Dann gab es die erste große Überraschung, als Stefan uns informierte, dass er die Führung selbst übernimmt.

Stefan erläuterte uns nach seinem Gleichnis zunächst die sehr interessante Entstehungsgeschichte des Unimogs und seiner geistigen Väter, die wechselvolle Geschichte der Produktionsstätten und, das hat uns alle ganz besonders beeindruckt, eine zeitgeschichtliche Einordnung mit einem hochinteressanten Exkurs zur Mechanisierung des Ackerbaus.
Ursprüngliches Konzept des Fahrzeugs, erste und spätere Einsatzbereiche, technische Weiterentwicklung und Diversifikation des Unimogs, geschichtliche Rahmen-Ereignisse, soziale und gesellschaftliche Veränderungen, Industrie- und Fahrzeug-Geschichte, technische Erfolge und sich wandelndes wirtschaftliches Umfeld, alles das packte Stefan in seine spannende Führung und erläuterte vieles davon anhand der ausgestellten Exponate, Chapeau!!!

Lieber Stefan, für die Ausarbeitung und Durchführung dieser tollen und fachkundigen Führung dürfen wir uns bei Dir noch einmal extra bedanken, zusätzlich zur Planung und Organisation der ganzen Ausfahrt.

So verflog die Zeit im Museum wie im Flug und die eine oder andere Mitfahrt im Unimog über den anspruchsvollen Parcours vervollständigte das museale Erlebnis, bevor wir zum nächstem Programmpunkt unserer Ausfahrt aufbrachen, einer kurzen Wanderung vorbei an den Geroldsauer Wasserfällen. Hier erwartete uns ein beeindruckendes Naturschauspiel und Highlight für Naturfreunde und Freunde der Landschaftsfotografie.
Ziel der Wanderung war dann die äußerst idyllische Waldgaststätte Bütthof, in der Stefan eine Tafel für uns reserviert hatte. Nur Ingolf, derzeit beim Laufen noch etwas eingeschränkt, steuerte den Bütthof mit seinem Stern an, wobei die dortigen Parkmöglichkeiten durchaus als „übersichtlich“ zu bezeichnen waren.

Bei Wurstsalat, Hüftsteak und Bibbeleskäs klang dann unsere schöne Ausfahrt nach Gaggenau und Baden-Baden in heiterer und geselliger Runde und unter ausgiebigen Benzingesprächen aus, bevor die individuell gestaltete Heimfahrt anstand.
So neigte sich ein herrlicher Oldtimer-Samstag bei schönstem Wetter und mit spannenden Erlebnissen dem Ende zu und wir danken unserem lieben Stefan Kraus, der uns diesen tollen beschert hat, mit einem besonders herzlichem Sternengruß!

Fotos und Text: Ingolf Bogus